Federverteilung

 

 

Bei einigen Vögeln sind die Federn gleichmäßig über den ganzen Körper verteilt (Wehrvögel, Strauße, Pinguine). Bei allen anderen (d.h. bei allen hier betrachteten) sind die Konturfedern in Federfluren angeordnet. In den dazwischen liegenden Federrainen wachsen höchstens Dunen (links Ventral-, rechts Dorsalansicht). Bei vielen Landvögeln macht die Fläche der Federraine weniger als die Hälfte der Hautoberfläche aus.

(Abb. aus Hans Schildmacher: Einführung in die Ornithologie, VEB Gustav Fischer Verlag Jena 1982, mit freundlicher Genehmigung von © Elsevier GmbH)


Die Anzahl der Federn ist sehr unterschiedlich und abhängig von Größe und Gewicht des Vogels sowie dessen Lebensraum.
So beträgt die Anzahl der Konturfedern z.B. beim
            Sperling (25-30g) ca. 1360   und beim
            Schwan (7000g) mehr als 25000, wobei der Löwenanteil auf die Befiederung des Halses entfällt.
Etwas einheitlicher ist die Anzahl der zum Großgefieder zählenden Federn (Flügel und Steuer). Die Anzahlen für jeweils eine Seite betragen:

            Handschwingen   8 … 12 (meist aber 10)
                                       Besonders bei Singvögeln ist die H10 meist deutlich kleiner oder rudimentär.
            Armschwingen   6 … ~40 (wobei diese Extrema bei Kolibris und Albatrossen vorkommen) (bei Singvögeln meist 9)
                                     Die innersten - meist etwas längeren - Armschwingen werden als Schirmfedern bezeichnet,
                                     weil sie den zusammengelegten Flügel schützend überdecken.
            Schulterfedern  Diese gehören nicht zum Flügel, sondern vermitteln den Übergang vom Flügel zum Rücken.
                                      Bei einigen Arten sind diese besonders auffallend gezeichnet (z. B. Schellente).
            Steuer   2 … 16 (meist jedoch 5-6) Paar
                          Die Steuerfedern fehlen bei vielen Laufvögeln (Kiwis, Kasuaren und Emus) und sind bei Tauchern sehr verkümmert. 

Detailliertere Angaben zu den Anzahlen der Federn des Großgefieders finden Sie unter Federzahlen.



Die für die Sammlung wichtigsten Federn befinden sich im Großgefieder der Flügel und des Schwanzes.

Die Handschwingen werden vom Hand-(Carpal-)gelenk beginnend nach außen gezählt (proximal -> distal). Über den Handschwingen liegen dachziegelartig die großen, die mittleren und ggf. kleinen Handdecken.

Vor den Handschwingen liegt noch der Daumenfittich (Alula), meist 3-4 breite, feste und zugespitzte Federn.

Die Armschwingen werden dagegen vom Handgelenk nach innen gezählt (distal -> proximal). Über den Armschwingen liegen entsprechend zur Hand die Armdecken.

Für manche Artbestimmungen sind die Unterflügeldecken von Bedeutung. Diese weichen Federn überdecken die Unterseite des Flügels auch in mehreren Größen.

Die Schwanzfedern werden von innen nach außen gezählt. Auch über den Steuerfedern liegen entsprechend die Oberschwanzdecken bzw. darunter die Unterschwanzdecken.
 

 
zum Seitenanfang